Luv und Lee

Liebe Freundinnen und Freunde von Huckleberry Finn,

wie angekündigt starten wir heute unseren kleinen Exkurs „seemännisches ABC“.

Mit der „Hucky“ sind wir ja auf dem Wasser zu Hause, Wasser, das irgendwann und irgendwo in die Weiten der Ozeane fließt. Der eine oder andere ist deshalb vielleicht daran interessiert, was ein Seemann so im Köpfchen haben muss.

Beginnen wir heute mal mit den Begriffen Luv und Lee. Kennt jeder vom Kreuzworträtsel: Windseite mit drei Buchstaben – Luv!

Das ist die Seite, von der der Wind kommt. Die andere, die windabgekehrte Seite heißt dann eben Lee.

Die wurde bereits von dem Hamburger Original, dem blonden Hans, Hans Albers, mit seinem verklärtem Seemannsblick aus blauen Augen besungen:
„Kap Hoorn liegt auf Lee, jetzt heißt es auf Gott vertrau’n“

Denn wenn der Wind so richtig aus Luv bläst, dann treibt es das Schiff in die andere Richtung, nämlich nach Lee. Und wenn in Lee, wie auf Kap Hoorn, so haushohe Felsen liegen, dann wird der härteste Seemann schon mal unruhig.

Die „Roaring Forties“, die „brüllenden Vierziger und die „Furious Fifties“, die wütenden Fünfziger, halten das Schiff und die Crew dort immer fest im Griff.

Um Kleinholz zu vermeiden, haben wir uns auch entschlossen, Kap Hoorn mit der Hucky eher nicht anzulaufen. Im Übrigen gibt’s dort auch keine Passagiere, die wir mitnehmen könnten. Kap Hoorn zählt nicht zu den barrierefreien Gebieten auf unserem Planeten.

Wer sich Luv und Lee nun überhaupt nicht merken kann, dem empfehle ich bei der nächsten Seekrankheit einfach mal gegen den Wind zu spucken. „Learning by doing“ – das wird eine Lektion für’s Leben.

Wenn’s so richtig kachelt, zieht der Seemann gern den Kopf ein. Das heißt, er verkleinert die Segelfläche. Er refft die Segel. So ein Hausboot ist eine segelnde Schrankwand. Reffen ist leider nur unter großen Schwierigkeiten und höchstens mit Hilfe einer Motorsäge möglich. Deshalb bleiben wir dann lieber auf der Dove-Elbe oder in den Kanälen von Nordrhein-Westfalen oder in der Müritz und machen es uns dort gemütlich. Dort soll es auch sehr schön sein.

Und beim nächsten Mal gucken wir, wo wir Steuerbord und Backbord finden.

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