Steuerbord und Backbord

Wer hätte es gedacht, dass diese beiden poetischen Bezeichnungen für rechts und links aus uralter Zeit stammen? Die alten Wikinger haben sie uns als sprachliche Relikte aus ihrer Seefahrerzeit überlassen.

Dieses fröhliche kleine Volk mit den Helmen und Ambitionen zu körperlichen Auseinandersetzungen, hat Regionen bereist, von denen Kolumbus viele Jahre später geträumt hat.

In „Rollo der Wikinger“ hat die Gruppe „Torfrock“ diese Krawallskis des Nordens musikalisch anschaulich beschrieben:

„Wir saufen den Met, bis keiner mehr steht.
Unser Häuptling heißt Rote Locke.
Wir verbrauchen viel Frau’n und tun Leute beklau’n und hau’n uns reichlich auf die Glocke!“

Aber diese drollige Fahrtengemeinschaft hat geniale Seefahrer hervorgebracht. So kann man wohl feststellen, dass ihre offenen Boote die Vorläufer unserer Kreuzfahrerdynastien, wie Aida und Costa und wie sie alle heißen, darstellen. Wenngleich in Ausstattung und Angebot eher etwas schlichter gestaltet; Holzklasse sozusagen. Dafür aber jeden Abend Käpt’ns Dinner.

An der rechten Seite dieser pfeilschnellen Boote war zum Steuern ein langes Ruder angebracht. Deshalb heißt die Vorrichtung zur Kursänderung noch immer Ruder und der Geselle, der es bedient ist der Rudergänger. Der musste damals noch ordentlich Muckis haben und bediente das Teil mit beiden Händen.

Dabei zeigte er der anderen Seite nicht nur die kalte Schulter, sondern gleich seinen ganzen Rücken (engl. Back)

Diese Begriffe haben sich bis heute erhalten und werden sogar in der Luftfahrt benutzt.

Für uns sind die Reiseregionen dieser Nordmänner eher unattraktiv. Die Seegebiete um Island, Grönland und Neufundland, sind nicht unbedingt Tret- oder Hausbootgeeignet. Es kann dort ziemlich rumpelig werden. Also überhaupt nicht barrierefrei. Hucky werdet Ihr deshalb dort kaum zu Gesicht bekommen, es sei denn, die Bootsführung gerät auf der Elbe außer Kontrolle.

Wenn Euch unser kleines Seemanns-ABC gefällt, treffen wir uns demnächst im Kapitel Lichterführung wieder.